Seit einigen Jahren gibt es fast überall bunte Bambusbecher zu kaufen. Die Hersteller*innen versprechen biologisch abbaubare, recycelte Becher, welche umweltfreundlich sind. Ich habe selber einen Bambusbecher und war eigentlich immer super zufrieden damit.
Tatsächlich ist Bambus ein sehr schnell wachsender Rohstoff. Es handelt sich um ein Gras und welches je nach Art bis zu einem Meter pro Tag wächst. Hauptimportland für Deutschland ist China. Es wird massenhaft Bambus verarbeitet, weil der Bestand nicht gefährdet werden kann. Bambus wird kaum Düngemittel, Pestizide oder künstliche Bewässerungsmethoden ausgesetzt. Es ist sehr flexibel einsetzbar und deswegen so beliebt. Allen voran dem Trend von Nachhaltigkeit und Umweltdenken.
In China sind die Umwelt – und Sozialstandards nicht gerade positiv. Die Problematik dabei ist, dass Bambus noch nicht in den großen Industriestaaten angebaut wird. Da das Produzieren mit Bambus noch relativ neu ist, gibt es noch keine Zertifizierungen für z. B. umweltfreundlichen Anbau, sodass eben fragwürdig ist, ob in diesem Schritt allein ein Bambusbecher überhaupt je nachhaltig sein kann.
Dennoch ist Bambus besser als Plastik, da Plastik aus Erdöl hergestellt wird.
Ich habe zu diesem Bambus-Hype meinen Mann nach seiner Meinung gefragt, denn er ist schließlich Holzingenieur. Tatsache ist – wie du schon sagst – dass die Verwendeten Melaninharze überhaupt keine Alternative zu anderen Kunststoffprodukten darstellen. Ganz im Gegenteil. Ein normaler Plastikbecher oder Plastikzahnbürste kann besser entsorgt werden.
Bambus ist wirklich kein Allheilmittel, wenn man sich mit Zero Waste beschäftigt. Allerdings können diese Becher mehrfach verwendet werden. Das ist natürlich gut.
Besser sind aber ToGo-Becher aus Edelstahl oder Glas, die halten auch länger.
Aber bei uns ist es leider so, dass im Moment in der Corona-Krise keine mitgebrachten ToGo-Becher angenommen werden. „Sowas darf nicht über die Ladentheke“ heißt es dann. Ist das bei euch auch so?
LG
Sabiene
Ja klar, wenn man Bambusbecher lange benutzt sind sie nachhaltiger als die Togo Becher, aber da Kaffee oder Tee schnell die 70 Grad erreichen, wird Formaldehyd freigesetzt. Gerade da es so viele Anbieter auch im Billig-Segment gibt ist es fraglich, wie viele Giftstoffe dann darin enthalten ist. Und wie Du schon sagst, handelt es sich um Verbundmaterialien, welche nur verbrannt werden können.
Ja, dass war lange der Fall, dass aus hygienischen Gründen keine Becher angenommen werden. Allerdings wird über ein Becher kein Virus übertragen und ich fasse auf der Arbeit bei mir auch Geld an. Danach einfach die Hand desinfizieren und ich denke, dass passt dann.
Liebe Grüße